Die Geschichte des Schützenhauses

Historie

  • 1831 ließ die Schützengesellschaft als ältester Verein in Meinigen durch den Oberbaurat Georg Philipp Buttmann das einstöckige Gebäude und Schießanlage erbauen.
  • 1833 erfolgte ein weiterer Anbau und die Erteilung der Schank und Speisegerechtgkeit am 19.September.
  • 1863/1864 Anbau eines Vorbaues vor dem Saal in südlicher Richtung durch den Oberbaurat A.W. Doebner.
  • 1864 wurde ein Um- und Erweiterungsbau auf 3 Stockwerke und der Giebelschmuck des Mittelrisalites, gestaltet durch Hofbildhauer Ferdinand Müller, errichtet. Die Einweihung erfolgte am 7. November 1864
    SH4 1900
  • 1899 erfolgten weitere Anbauten und Einbau moderner Toiletten.
  • Am 12.4.1911 Einberufung einer Generalversammlung: Tagesordnungspunkt: Anbau eines großen Saales.
  • 1911/1913 Bau des " Neuen Schießhaussaales" durch den Hofbaurat Karl Behlert.
  • 1914/1919 Nutzung als Lazarett und auch 1939/1945 Nutzung als Reservelazarett.
    Geschichte 02

  • 1.5.1947 Eröffnung des Gebäudeensembles (Schützenhaus und Großer Festsaal) als Neues Volkshaus.

    Das Meininger Schützenhaus hatte sich in den fast 200 Jahren seiner Existenz zu einem wichtigen gesellschaftlichen Mittelpunkt für die Stadt und das gesamte Umland entwickelt. Hier wurden - der jeweiligen Zeit entsprechend - politsche Höhepunkte begangen und mit der Bevölkerung gefeiert.

    Geschichte 03

    Viele Vereine nutzten die Räumlichkeiten und führten Tagungen und Veranstaltungen durch (Sport- und Turnvereine, Krieger-Militär- Schützenvereine, Gesangs-, Musik- und Theatervereine, Deutsche Radfahrunion, Deutscher Automobilclub, Freiwillige Feuerwehr und viele, viele Andere. Es fanden Ausstellungen, Handwerker-wochen, Gewerbeausstellungen, Modenschauen, Schützen-feste, Bühnenbälle es Meininger Theaters und regelmäßige Tanzveranstaltungen statt.
    Nach dem 2.Weltkrieg wurde das Schützenhaus anderen Nutzungen zugeführt. Z. B. wurde das Gebäude als Sprachheilschule und Ausweichquartier für die Stadt- und Kreisbibliothek genutzt, wobei die Speise- und Tanz-gaststätte erhalten blieb. In der legendären Diele wurden von 1979 bis 1996 weithin bekannte Discoveranstaltungen durchgeführt.

Die Zeit der legendären „DIELE“

Im ersten Viertel der 70er Jahre etablierten sich auch in Meiningen die ersten Diskotheken, wie zum Beispiel im Kulturhaus „Artur Becker" oder Gasstätte „Kaluga".
Im Alten Schützenhaus auf dem Unteren Rasen, umgangs-sprachlich „Diele" genannt spielten bisher nur Kapellen (z. B. Fritz Berger oder Silver-Quartett usw.) zum Tanz, welche vierteljährlich wechselten.
1979 vereinigten sich die Diskothek „Discowalze 2000" Roland Abé und die Diskothek „Renaissance" Hans Joachim Menzel zum „Meininger Musik-Container" (MMC).

Die Schallplattenunterhalter (DJs) Hans-Joachim Menzel und Roland Abé -1980
Die Schallplattenunterhalter (DJs) Hans-Joachim Menzel und Roland Abé -1980

In der Folgezeit entwickelten sie viele Veranstaltungsformen wie Filmdisco, Discos mit Programmteilen (Rollschuh-Rally, Tauzieh-Meisterschaft, Disco-Queen, Funky-Party u. v. m.). Mitte der 80er Jahre kam immer wieder mal eine zweite Disco wie Galactica, Goldis Pop-Club, Relax u. a. mit zum Einsatz. Auch der MMC erhielt mit Heiko Woelke oder Mike Rosenbusch Verstärkung.

Gestaltete Disco in der „DIELE“ - Rollschuh-Rally
Gestaltete Disco in der „DIELE“ - Rollschuh-Rally

Immer weitere Veranstaltungsformen wurde durch den MMC
kreiert - „Mitternachtsdisco", Dielen-Rock-Party mit Live Bands – MEX, NOVA, Tequila Fife oder Kirsche & Co ..., die berühmten Oldie-Feten mit Jürgen Kehrt, Pasch oder Klaus Renft Combo.
Auch das mit dem Volkshaus gemeinsam durchgeführte legendären „Meininger Rock-Spektakel" wurde 1983 geboren.
Nach der Wende gastierten viel verschiedene Discotheken in der „Diel" bis am 01. September 1996 nach über 20jähriger Tanzmusik-Ära im ehemaligen Schützenhaus alle Lichter ausgingen. Seit diesem Zeitpunkt befindet sich das traditionelle Gebäude im Dornröschenschlaf.

Oldie-Fete mit Jürgen Kerth und dem MMC
Dielen-Rock-Party mit MEX und dem MMC